Italien #6: Wasser, Weirdo, Weinprobe: Just U and Me now!
Und so kam es, dass wir morgens, frisch erholt in unserem muckeligen Queensize-Bett aufgewacht sind. Voller Euphorie schwang ich meine Beine von der Matratze, streckte mich in Richtung Decke und zog die verdunkelnden Vorhänge zur Seite. Schneller als der Gangwechsel meiner elektronischen Rennradschaltung drehte die Euphorie am Ende des Treppenaufstiegs nach dem ersten Blick durch den Rahmen mit einem „tschau!“ gleich wieder um. Es regnete in Strömen.
Gut, was wollten wir machen. Duschen (im Nachhinein auch irgendwie … sinnlos), Taschen packen, Fahrräder aus dem Meeting-Raum besorgen und montieren und weiter ging es.
Nachdem wir als Ready2go waren, ging es los, im Regen auf nach Verona. Die Fahrt war recht kurz und bis auf einen ungeplanten, kurzen, von hupenden Italienern untermalten Besuch eines Bundesstrassenabschnittes unspektakulär.
In Verona gesellten sich dann zu den Wassermassen ebenfalls Unmengen an Touristen. Optisch gefiel uns die Stadt recht gut, aber zwischen den ganzen Touristen und offensichtlich nicht italienischen VerkäuferInnen in austauschbaren Standardladengeschäften der heutigen Zeit, fühlten wir uns nicht mehr im authentischen Italien der letzten Tage.
In alter Tradition habe ich für einen minderjährigen Mitbewohner das Trikot eines lokalen Fußball-Vereines gekauft. Sascha hatte vor der Tür gewartet und ist mit einem weiteren Bikepacker-Bro ins Gespräch gekommen. Er war etwas „speziell“ aber dennoch sehr herzlich und wir haben wirklich lange miteinander gequatscht und philosophiert.
Er lebt sprichwörtlich auf seinem Fahrrad und hatte demnach alles was es gibt dabei 🙂
Und so kam es, dass wir alsbald die weitere Rückreise in Richtung Weingut angetreten sind, wo wir später sehr freudig ankamen und die Reise mit einer Weinprobe und Einkauf abgeschlossen haben.
Wie war die Reise im Nachhinein? Spannend, abwechslungsreich, interessant, aufregend, in Teilen anstrengend. Viel Americano getrunken, in der Adria geschwommen, einen Berg bezwungen, an einem „Lost-Place“ und auf einem Weingut geschlafen, Pinse kennen gelernt und heile wieder nach Hause gekommen. Wir haben wirklich ausschließlich nette, freundliche und hilfsbereite Menschen getroffen, die zwar kulturell europäisch und nicht besonders „fremd“ sind, aber dennoch anders und das hat auf jeden Fall unseren Horizon noch einmal erweitert, und genau darum geht es doch.
Gesamte Strecke, die letzte Etappe durch Verona habe ich nicht aufgenommen:
Bis nächstes Jahr – es wird groß – versprochen!
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